Tubularia! Diese faszinierenden Hydrozoen sind Meister der Tarnung und des geschickten Fangens ihrer Beute.
Tubularia, auch bekannt als Rohrpolypen, gehören zu den Hydrozoen, einer Klasse von Nesseltieren, die sowohl in Süß- als auch in Salzwasser vorkommen. Sie zeichnen sich durch ihren sessilen Lebensstil und ihre faszinierende Fortpflanzung aus.
Lebensraum und Aussehen
Tubularia finden sich bevorzugt in kühlen, gemäßigten Gewässern der Nordhalbkugel, meist an felsigen Küsten, Muschelplätzen und auf Seegraswiesen. Sie bevorzugen geschützte Buchten und Lagen mit geringer Strömung.
Die Polypen selbst sind winzig, nur wenige Millimeter groß, und leben in dünnen, zylindrischen Röhren aus Chitin, die sie am Untergrund befestigen. Die Farbe variiert je nach Art und Lebensraum zwischen weißlich-transluzent, gelblich-braun bis zu rötlich-orange.
Ernährung und Jagdstrategien
Tubularia sind räuberische Tiere und ernähren sich hauptsächlich von kleinen Krebstieren wie Copepoden, Larven und anderen winzigen Meeresbewohnern. Ihre Tentakel, die mit Nesselzellen besetzt sind, dienen dem Fang ihrer Beute.
Ihre Jagdstrategie ist bemerkenswert: Wenn ein potenzielles Opfer in die Nähe ihres Röhrchens kommt, wird es durch die Bewegung der Tentakeln angelockt. Die Nesselzellen auf den Tentakeln entladen daraufhin giftige Fäden, welche die Beute lähmen. Anschließend ziehen die Tentakel die Beute zum Mund des Polypen, wo sie zerkleinert und verspeist wird.
Fortpflanzung und Lebenszyklus
Tubularia durchlaufen einen komplexen Lebenszyklus, der sowohl eine polypöse als auch eine medusöse Phase umfasst. Die polypöse Phase ist sessil und haftet an einem Substrat. Aus diesen Polypen entwickeln sich Knospen, die zu neuen Polypen heranwachsen und Kolonien bilden können.
Bei geeigneten Bedingungen werden aus einigen Polypen auch Medusen freigesetzt. Diese schwimmenden, glockenförmigen Wesen tragen
Phase | Beschreibung |
---|---|
Polyp | Sessil, Röhrenform, Tentakel für die Beutefang |
Medusa | Schwimmend, Glockenförmig, Fortpflanzung durch Freisetzung von Keimzellen |
keimfähige Zellen, die nach der Befruchtung zu einer Larve heranwachsen. Die Larven suchen einen geeigneten Untergrund und entwickeln sich schließlich zu neuen Polypen.
Bedeutung im Ökosystem
Tubularia spielen eine wichtige Rolle in ihrem marinen Ökosystem. Sie helfen, den Bestand von Kleinlebewesen zu regulieren und dienen als Nahrung für andere Meeresbewohner wie Fische und Krebstiere.
Besonderheiten
Die Fähigkeit der Tubularia, sich an ihre Umgebung anzupassen, ist bemerkenswert. Viele Arten können ihren Körper färben, um besser getarnt zu sein. Manche Arten leben sogar in Symbiose mit anderen Lebewesen, beispielsweise Algen, die ihnen Nahrung liefern.
Tubularia sind faszinierende Tiere, die uns viel über die Vielfalt und Komplexität des Lebens in unseren Meeren lehren können. Trotz ihrer kleinen Größe spielen sie eine wichtige Rolle im marinen Ökosystem und verdienen unsere Aufmerksamkeit und Schutz.