Quendel! Ein seltener Schmetterling mit farbenprächtigen Flügeln und einem faszinierenden Flugverhalten
Der Quendel ( Erynnis tages), ein kleiner Falter aus der Familie der Widderchen, ist ein echter Blickfang. Mit seinen charakteristischen orangenen Flügeltönen und schwarzen Markierungen erinnert er an einen winzigen, lebhaften Sonnenuntergang, der durch die Luft flattert. Sein Name leitet sich vom lateinischen Wort “quendi” ab, was so viel wie “durchschneiden” bedeutet, und bezieht sich auf seine Fluggewohnheit: Die Quendel hüpft zwischen den Blüten und Gräsern, wie ein kleiner, flinker Akrobat im Tanz der Natur.
Lebensraum und Verbreitung
Der Quendel ist in Mitteleuropa weit verbreitet und bevorzugt warme, trockene Lebensräume wie Wiesen, Brachen, Waldränder und Trockenrasen. Hier findet er die nötigen Nahrungspflanzen für seine Larven und kann ungestört seinen Lebenszyklus durchlaufen. Im Gegensatz zu vielen anderen Faltern ist der Quendel nicht wählerisch bei seiner Wahl der Nahrungsquelle.
Tabelle: Bevorzugte Nahrungsquellen des Quendels
Pflanze | Blütezeit |
---|---|
Brennnessel | Juni - September |
Löwenzahn | April - Oktober |
Distel | Juli - September |
Schafgarbe | Juni - August |
Der Quendel ist ein faszinierendes Beispiel für die Anpassungsfähigkeit der Natur. Seine Fluggewohnheiten, seine Farbgebung und sein breites Nahrungsspektrum helfen ihm, in einer Vielzahl von Lebensräumen zu überleben und sich erfolgreich fortzupflanzen.
Lebenszyklus
Der Lebenszyklus des Quendels ist wie bei vielen anderen Schmetterlingen dreigeteilt: Ei, Raupe und Falter. Die Weibchen legen ihre Eier auf die Unterseite der Blätter der bevorzugten Futterpflanzen ab. Nach etwa einer Woche schlüpfen die winzigen Raupen, die sich zunächst nur von den Blättern ernähren.
Die Quendelraupen sind auffällig grün gefärbt und haben einen weißen Seitenstreifen. Nach mehreren Häutungen erreichen sie ihre volle Größe und beginnen, ein Kokon zu spinnen, in dem sie sich zur Verpuppung zurückziehen. Die Puppe ist braun und unscheinbar, versteckt sich meist unter Blättern oder zwischen Grashalmen.
Nach etwa zwei Wochen schlüpft der fertige Falter aus dem Kokon. Mit seinen leuchtend orangenen Flügeln und den charakteristischen schwarzen Markierungen ist er ein echter Hingucker in der Natur. Der Quendel lebt als Falter etwa 2-3 Wochen und konzentriert sich während dieser Zeit auf die Fortpflanzung.
Besonderheiten
Neben seinem auffälligen Aussehen und seiner flinken Flugweise hat der Quendel noch weitere interessante Besonderheiten:
- Mimikry: Einige Falterarten ahmen die Färbung des Quendels nach, um sich vor Fressfeinden zu schützen.
- Thermoregulation: Der Quendel kann seine Körpertemperatur durch Ausrichten seiner Flügel zur Sonne regulieren.
- Flugbahn: Seine Flugroute ist unregelmäßig und erinnert an einen Tanz.
Schutz und Beobachtung
Der Quendel gehört nicht zu den bedrohten Arten, aber sein Lebensraum wird durch Intensivierung der Landwirtschaft und Versiegelung immer weiter eingeschränkt.
Um den Quendel zu schützen, können wir alle unseren Beitrag leisten:
- Naturgärten gestalten: Durch die Anlage von naturnahen Gärten mit Wildblumenwiesen und
Sträuchern schaffen wir wertvolle Lebensräume für Insekten wie den Quendel.
- Pestizide vermeiden: Der Einsatz von Pestiziden schadet nicht nur Schädlingen, sondern auch vielen nützlichen Insekten.
- Bewusstsein schaffen: Durch die Information über die Bedeutung der Insektenvielfalt können wir andere Menschen für den Schutz dieser faszinierenden Kreaturen begeistern.
Die Beobachtung des Quendels in seiner natürlichen Umgebung ist ein unvergessliches Erlebnis. Seine farbenprächtigen Flügel und sein lebhaftes Flugverhalten machen ihn zu einem wahren Botschafter der Artenvielfalt. Lassen Sie sich von dem kleinen Akrobat verzaubern!