Coelacanthus! Ein Lebendes Fossil aus der Tiefsee
Der Coelacanth, ein Fisch, der vor Millionen von Jahren als ausgestorben galt, wurde im Jahr 1938 wiederentdeckt und fasziniert seitdem Wissenschaftler und Angler gleichermaßen. Dieser “lebende Fossile”, wie er oft genannt wird, hat sich über Jahrmillionen kaum verändert und bietet uns einen einzigartigen Einblick in die Evolution der Wirbeltiere.
Anatomie und Aussehen:
Coelacanthus gehört zur Gruppe der Quastenflosser (Crossopterygii), deren Mitglieder sich durch einige bemerkenswerte Merkmale auszeichnen. Zum einen besitzen sie kräftige, fleischige Flossen, die denen von Landwirbeltieren ähneln und eine Vorstufe zu den Gliedmaßen darstellen könnten.
Zu den weiteren Merkmalen gehören:
- Ein Cycloid-Schuppenkleid: Diese Schuppen sind rundlich und überlappen sich wie Dachziegel, wodurch der Coelacanthus einen glatten, schuppigen Körper erhält.
- Ein Fettfinne: Diese auffällige Flosse befindet sich auf dem Rücken des Fisches und dient als Stabilisator beim Schwimmen.
Größe und Gewicht: Coelacanth kann eine Länge von bis zu 2 Metern erreichen und wiegt durchschnittlich 80 Kilogramm.
Lebensraum und Verbreitung:
Coelacanthus lebt in tiefen Gewässern, meist zwischen 100 und 400 Metern Tiefe. Sein bevorzugter Lebensraum sind die tropischen Korallenriffe der Küste Ostafrikas und Indonesiens.
Interessanterweise wurden Coelacanthus-Funde auch vor Madagaskar gemacht.
Man vermutet, dass diese Fische über Jahrtausende hinweg in diesen abgelegenen Gewässern unentdeckt lebten, während ihre landlebenden Verwandten, die Tetrapoden, den Weg auf das Land beschritten.
Ernährung und Jagdverhalten:
Coelacanthus ist ein nachtaktiver Jäger, der sich hauptsächlich von Fischen, Tintenfischen und Krebstieren ernährt. Er lauert in den dunklen Tiefen des Ozeans auf seine Beute, bevor er sie mit einem schnellen Ausfall attackiert. Seine fleischigen Flossen ermöglichen ihm eine präzise Bewegungssteuerung und einen kraftvollen Jagdangriff.
Fortpflanzung und Lebenszyklus:
Coelacanthus ist ovovivipar, was bedeutet, dass die Weibchen ihre Eier im Körper tragen, bis die Jungtiere geschlüpft sind. Die Jungen kommen lebend zur Welt und sind bereits relativ gut entwickelt. Man schätzt, dass Coelacanthus bis zu 80 Jahre alt werden kann.
Bedrohungen und Schutzmaßnahmen:
Obwohl der Coelacanthus aufgrund seiner tiefen Lebensräume lange Zeit vor menschlicher Ausbeutung geschützt war, ist er heute durch den steigenden Fangdruck bedroht. Seine langsamen Fortpflanzungszyklen und die geringe Anzahl von Nachkommen machen ihn besonders anfällig für Überfischung.
Daher sind Schutzmaßnahmen dringend erforderlich, um dieses faszinierende Lebewesen zu erhalten.
Einige Maßnahmen, die zum Schutz des Coelacanthus beitragen können:
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Verbot des kommerziellen Fischfangs: Das Verbieten des Fangs von Coelacanthus ist essenziell für seinen Erhalt.
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Schaffung von Meeresschutzgebieten: Geschützte Meeresgebiete, in denen der Fang verboten ist, bieten dem Coelacanthus einen sicheren Lebensraum.
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Bewusstseinsbildung: Die Aufklärung der Öffentlichkeit über die Bedeutung des Coelacanthus für die Biodiversität und die Evolution ist entscheidend, um den Schutz dieses einzigartigen Lebewesens zu fördern.
Der Wiederentdeckung des Coelacanthus im 20. Jahrhundert hat nicht nur unsere Vorstellung von der Evolution verändert sondern auch gezeigt, dass noch viel Unbekanntes in den Tiefen unserer Ozeane verborgen liegt. Der Schutz dieser faszinierenden Kreaturen ist wichtig, um das biologische Erbe unseres Planeten zu erhalten und zukünftige Generationen an diesen “lebenden Fossilien” teilhaben zu lassen.