Cerianthus - Ein faszinierender Polyp mit eleganter Tentakelkrone und einem unverwechselbaren Lebensraum!
Der Cerianthus, auch bekannt als Röhren-Anemonen oder “Tube Anemones”, ist eine faszinierende Spezies aus der Klasse der Anthozoa. Diese Tiere, die zu den Nesseltieren (Cnidaria) gehören, zeichnen sich durch ihre einzigartige Körperform und ihren komplexen Lebenszyklus aus.
Im Gegensatz zu vielen anderen Anthozoen, die meist an Felsen oder Korallenriffen leben, bevorzugen Cerianthus sandige Böden in flachen Gewässern. Hier graben sie sich mit ihrer kräftigen Fußscheibe tief in den Sand ein und lassen nur ihren Mund- und Tentakelbereich sichtbar.
Ein Blick auf das Aussehen
Die Körperform des Cerianthus ähnelt einer Röhre, die oben mit einem Kranz aus feingliedrigen Tentakeln abgeschlossen ist. Diese Tentakel können bis zu 20 cm lang werden und sind mit Nesselzellen bewaffnet, welche Beutetiere lähmen und fangen. Die Farbe der Tentakel variiert je nach Art und Lebensraum zwischen cremeweiß, rosa, braun und sogar rot.
Der Körper des Cerianthus ist durchscheinend, wodurch man bei genauer Betrachtung die Innereien des Tieres erkennen kann. Eine Besonderheit ist die “Muskelkapsel”, ein kräftiger Ringmuskel, der den Cerianthus bei Bedarf schnell in den Sand ziehen kann.
Die Lebensweise und Ernährung
Cerianthus sind typische Lauerjäger. Sie sitzen mit ihrem Tentakelkranz im sandigen Boden verborgen und warten darauf, dass Beutetiere wie kleine Fische, Krebse oder Plankton vorbei schweben. Mit blitzschneller Geschwindigkeit schlagen sie ihre Tentakel aus und fesseln die Beute mit ihren Nesselzellen.
Die gelähmten Tiere werden dann mithilfe ihrer Tentakel zum Mund transportiert. Die Verdauung findet innerhalb der Körperhöhle des Cerianthus statt.
Fortpflanzung und Lebenszyklus
Cerianthus können sich sowohl sexuell als auch asexuell fortpflanzen. Die sexuelle Fortpflanzung erfolgt durch die Freisetzung von Spermien und Eizellen in das Wasser, wobei die Befruchtung extern stattfindet. Aus den befruchteten Eiern entwickeln sich Larven, die im Plankton schweben und nach einer Zeit zur
Verwandlung ansetzen.
Die asexuelle Fortpflanzung erfolgt durch Teilung. Dabei spaltet sich der Cerianthus in zwei neue Individuen auf. Diese Form der Vermehrung ermöglicht eine schnelle Ausbreitung der Population in geeigneten Lebensräumen.
Zusammenleben mit anderen Lebewesen
Cerianthus leben oft in Symbiose mit anderen Meerestieren, insbesondere mit kleinen Krebsen und Fischen. Diese Gäste suchen Schutz vor Fressfeinden im Tentakelkranz des Cerianthus und ernähren sich von den Resten der Beute oder von parasitischen Organismen, die den Cerianthus befallen könnten.
Gefährdung und Schutz
Die meisten Cerianthus-Arten sind weit verbreitet und gelten nicht als gefährdet. Dennoch ist es wichtig, ihre Lebensräume zu schützen und nachhaltige Fischereipraktiken zu fördern, um
die Gesundheit der Ozeane zu erhalten.
Art | Farbe | Max. Größe (cm) |
---|---|---|
Cerianthus membranaceus | Weißlich bis rosa | 20 |
Cerianthus filiformis | Braun-rot | 30 |
Cerianthus sp. | Gelb | 15 |
Fazit:
Der Cerianthus ist ein faszinierendes Beispiel für die Vielfalt und Anpassungsfähigkeit der Meereswelt. Sein einzigartiger Lebensraum, sein komplexer Lebenszyklus und seine Symbiose mit anderen Lebewesen machen ihn zu einem wahren Wunder der Natur.